Kreisgruppe Hameln-Pyrmont

Rohstoffgewinnung - Steinbrüche, Kies- und Sandabbau im Weserbergland

In Weserbergland werden an sehr vielen Stellen Rohstoffe abgebaut. Oft sind in der Vergangenheit dadurch wertvolle Biotope entstanden. Die Auenlandschaft Hohenrode und auch der renaturierte Steinbruch in Liekwegen sind gute Beispiele in der Region. Doch viele Abbaugebiete und Planungen dafür bereiten dem BUND große Sorge, da hierdurch Heimat zerstört, wertvolle Lebensräume beseitigt und Grundwasservorräte gefährdet werden.

Ith Deponie: Informations Abend am 18.6.2019

Informationsabend zur Nutzung des Steinbruch am Ith als Deponie

Britta Kellermann, die sich seit vielen Jahren mit diesem Thema befasst wird an dem

Abend berichten.

Wann: 18.06.2019

Ort: Am Mühlenkamp 4, 31863 Coppenbrügge um

Zeit: 19:30Uhr

Flyer zum Steinbruch

Keine Schadstoffdeponie im Naturschutzgebiet Ith!

Bitte unterstützt die Petition!

Die Unterzeichner*innen fordern das Land Niedersachsen und das unter der Aufsicht des Landes stehende Gewerbeaufsichtsamt auf, im Falle des Steinbruchs Bisperode/ Ith keine Ausnahmegenehmigung für den Betrieb einer Deponie der Klasse 1 zu erteilen.

Die Unterzeichner*innen fordern das Land Niedersachsen weiterhin auf, den Steinbruch Ith in das umgebende europäische Schutzgebiet „Flora-Fauna-Habitat Ith“ aufzunehmen.

Die Hannoverschen Basaltwerke planen im Steinbruch Ith eine Deponie der Klasse 1. Der Steinbruch soll über einen Zeitraum von mindestens 30 Jahren mit leicht- bis mäßig belasteten Bauabfällen verfüllt werden. Diese Deponieklassifizierung umfasst auch freigemessenen Bauschutt aus Atomkraftwerken, wie zum Beispiel dem nahegelegenen Atomkraftwerk Grohnde, das im gleichen Zeitraum rückgebaut werden soll. Genehmigungsbehörde ist das Gewerbeaufsichtsamt in Hannover.

Durch die Eröffnung des Planfeststellungsverfahrens wird der Kreistag Hameln-Pyrmont nun erstmals konkret über die Entlassung aus dem Landschaftsschutzgebiet zu entscheiden haben. Selbst wenn der Kreistag gegen die Entlassung und damit gegen die Errichtung einer Deponie der Klasse 1 stimmt, kann das Gewerbeaufsichtsamt eine Ausnahmegenehmigung erteilen und dies mit einem übergeordneten Interesse begründen.

In der Vergangenheit hatte der Kreistag Hameln-Pyrmont bereits sein Interesse an der Aufnahme des Steinbruchs in das umgebende FFH-Gebiet Ith [siehe: www.nlwkn.niedersachsen.de/naturschutz/schutzgebiete/einzelnen_naturschutzgebiete/45111.html] deutlich gemacht [siehe: www.hameln-pyrmont.sitzung-online.de/pi/vo021.asp?VOLFDNR=1000481&topselected=1002073]

Übergeordnetes Interesse: Den Unterzeichner*innen dieser Petition ist bewusst, dass in Niedersachsen Deponien der Klasse 1 fehlen. Wir halten die Errichtung einer solchen Deponie mitten im Flora-Fauna-Habit und umgeben von Trinkwasserschutzgebieten jedoch für kurzsichtig und einseitig an wirtschaftlichen Interessen orientiert. Vor dem Hintergrund des Klimawandels, des stetig zunehmenden Artensterbens und der wachsenden Belastung unseres Trinkwassers durch Nitrate sollte der Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen in der Genehmigungspraxis einen deutlich höheren Stellenwert einnehmen.

Naturschutz: Obwohl der Gesteinsabbruch die Natur und Landschaft von Grund auf verändert hat und als schlimme Wunde in der Landschaft wahrgenommen wird, kann das Abbaugebiet sich zu einer ökologisch wertvollen Nische für viele Tier- und Pflanzenarten entwickeln [siehe: nabu-mk.de/2017/08/08/steinbrueche-extreme-mit-anziehungskraft/].

Im Rahmen einer Begehung des Steinbruchs wurde bereits eine nicht unerhebliche Population der Geburtshelferkröte ausgemacht. Ebenso wie die Gelbbauchunke ist sie eine besonders geschützte Art nach dem BNatSchG und europaweit nach der FFH-Richtlinie geschützt. Beide Arten waren ursprünglich in unverbauten Fluss- und Bachauen zuhause, die sich heute kaum noch finden. Sie mussten ausweichen, auf sonnige, warme und weitgehend unbewachsene Lebensräume aus zweiter Hand, wie zum Beispiel Steinbrüche. Im Sinne des Artenschutzes zählt der Verzicht auf Aufforstung und Erhalt der Offenlandlebensräume deshalb zu den geeigneten Erhaltungsmaßnahmen.

Wasserhaushalt und Trinkwasserschutz: Bei Inbetriebnahme der Deponie, müsste das Oberflächenwasser, das sich im Steinbruch sammelt, entsorgt werden. Da es mit belastetem Material in Berührung gekommen ist, könnte es nicht einfach an anderer Stelle abgeleitet werden. Wenn das Oberflächenwasser nicht mehr versickern darf, sondern entsorgt werden muss, wird das Auswirkungen auf den Grundwasserspiegel und auf den Wasserstand der Quellbäche im Ith haben. Davon wäre das gesamte Ökosystem Ith betroffen.

Aus dem Landschaftsrahmenplan des Landkreises Hameln-Pyrmont geht hervor, dass der gesamte Ith auf der Westseite, auf der sich auch der Steinbruch befindet durch eine hohe Grundwasserneubildung geprägt ist. Zugleich wird der Ith mit einer hohen Empfindlichkeit des Grundwassers gegenüber stoffunspezifischen Verschmutzungen eingeschätzt, da die Deckschichten des Gesteins eine geringe Kompensationswirkung besitzen. Nördlich und südlich des Steinbruchs befinden sich Trinkwasserschutzgebiete, die von den umliegenden Gemeinden zur Trinkwasserversorgung genutzt werden. Es erscheint fragwürdig, ob die Gebiete geologisch getrennt vom Steinbruch zu betrachten sind.

In unserem Landkreis haben wir bereits diverse Standorte ehemaliger Fabriken und Deponien, die davon zeugen, dass es keine geeigneten Verfahren gibt, um eine dauerhafte Abdichtung gegenüber dem Grundwasser zu gewährleisten. Sie besitzen bereits nach wenigen Jahrzehnten nicht mehr die gewünschte Dichtigkeit und verursachen nun aufwendige und kostenintensive Sanierungen um das Grundwasser zu schützen.

Lärmbelastung: Für die Menschen in den umliegenden Ortschaften ist die Lärmbelästigung durch den dann wieder zunehmenden LKW-Verkehr ein weiteres Thema. In den am stärksten betroffenen Ortschaften Lauenstein und Bisperode sind die Bürgersteige zum Teil so schmal, dass man sich mit Kinderwagen oder Rollator kaum begegnen kann. Die endgültige Stilllegung des Steinbruchs würde hier endlich verkehrsberuhigende Maßnahmen zugunsten des Fuß- und Radverkehrs erlauben. Stattdessen soll für mindestens weitere 30 Jahre starker LKW-Verkehr durch die Ortschaften geleitet werden.

Bitte unterstützt die Petition!

Steinbruch Langenfeld: Bericht zur Petitionsübergabe am 18. April 2018

 

Am 18. April war es endlich soweit: die Unterschriften unter die Online-Petition „Kein Kahlschlag im Naturschutzgebiet“ konnten dem Umweltminister Olaf Lies überreicht werden.

 

In der Mittagspause des Plenums wollte sich der Minister Zeit für das Anliegen der Vertreter des Vereins „Rettet den Süntel e.V. und der Unterzeichner der Petition nehmen, nämlich den Stopp des Gesteinsabbaus im Süntel, insbesondere im Kalksteintagebau Segelhorst.

 

Durch den Landtagsabgeordnete Dirk Adomat wurde kurz vorher die Nachricht überbracht, dass die leck geschlagenen Atomfässer Gegenstand einer Umweltausschusssitzung sein würden, der genau in der Mittagspause des Landtages tagen sollte. Deshalb habe der Minister eigentlich keine Zeit.

 

Entsprechend kurz waren die Begegnung und das Gespräch. Die Konsequenzen der Steinbrucherweiterung für das Naturschutzgebiet Hohenstein und insbesondere das Totental konnten dem Minister aber verdeutlicht werden. Man konnte den Eindruck gewinnen, dass ihm die Naturschutzargumente bisher nicht so nachdrücklich vorgetragen wurden.

 

Weiterlesen auf der Homepage von Rettet den Süntel e.V. 

 

Rettet den Süntel - Nein zum Kahlschlag im Naturschutzgebiet

Große Teile des Süntels sind ein naturnaher schützenswerter Waldmeister-Buchenwald. Es gibt Karstquellen, natürliche Höhlen, Erdfälle und Dolinen.
Dieser Wald ist der Ursprung der Süntelbuchen und Heimat für viele seltene und streng geschützte Tiere wie Mopsfledermaus, Haselmaus, Wildkatze und Luchs. Auch Amphibien wie Gelbbauchunke und Kammmolch haben hier ihren Lebensraum.
Viele Vogelarten, z. B. Uhu, Rotmilan, Schwarzstorch, Grünspecht, brüten hier und ziehen jedes Jahr erfolgreich ihren Nachwuchs auf.
Seit gut 100 Jahren frisst sich der Steinbruch in den Berg und vernichtet diese wertvollen Lebensräume. Da die Rohstoffe nun ausgebeutet sind, soll der Steinbruch um weitere 12 Hektar erweitert werden!
Dabei stört auch nicht, dass ein Teil der Fläche FloraFaunaHabitat-Gebiet ist. Durch den Abbau bis direkt an die Grenzen der umliegenden Natur- und Vogelschutzgebiete werden diese stark gefährdet (Erdrutsche, Wasserverknappung, Windwurf). FFH-würdige Flächen werden unwiederbringlich zerstört.
Setzen Sie sich ein für den Erhalt dieser Lebensräume - auch für den Menschen als wichtiges Erholungsgebiet!
Mehr Informationen und Aktuelles auf der Vereins-Webseite www.rettet-den-suentel.de !

Was will der Verein Rettet den Süntel e.V. erreichen?

- Die Rettung wertvollen Waldes und seltener Biotope
- Den Erhalt von bereits ausgewiesenen FloraFaunaHabitat-Gebieten
- Den Erweiterungsstopp des Steinbruchs Segelhorst
- Den sofortigen Rodungsstop und
- Die Wiederherstellung des bereits vor der endgültigen Genehmigung gerodeten Bereichs
- Die Meldung des Ramsnackens und des Dachtelfeldes als Natura-2000-Gebiet an die EU
- Eine Konfliktlösung zwischen Natur- bzw. Menschenschutz und Wirtschaftsinteressen

... und hier gehts direkt zur Petition 

 

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